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Geschichte schreiben

Info, Infomagazin • 21.08.2025 • 05:25 - 05:45
In dieser Folge „"Geschichte schreiben"“ befasst sich Patrick Boucheron mit dem Einbalsamieren – - einem Brauch, der durch die Geschichte geht.
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Zu Gast bei Patrick Boucheron ist heute die Historikerin Anne Carol.
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In der Antike wurden Mumien mit Binden eingewickelt.
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Originaltitel
Faire l'histoire
Produktionsland
F
Produktionsdatum
2020
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In der kollektiven Vorstellungswelt ruft das Stichwort "Mumie" in der Regel Bilder von den Ritualen des alten Ägyptens hervor - Pyramiden, Pharaonen und so weiter. Doch der Wunsch, die Toten zu konservieren, um sie so lange wie möglich zu erhalten, zieht sich durch die gesamte Geschichte: von der Antike bis in die Gegenwart. Vor allem das Einbalsamieren schafft im 19. Jahrhundert eine neue Beziehung zwischen den Menschen und dem Thema Tod und Jenseits. So sollten die toten Körper vorzeigbar bleiben, um sie während verschiedener Zeremonien noch präsentieren zu können. Die physische Präsenz der Verstorbenen unter den Lebenden spielte damals eine große Rolle. Der tote Körper war also in der Vorstellung der Angehörigen noch sehr eng mit der verstorbenen Person verbunden. Auch für wissenschaftliche und medizinische Zwecke wurden Leichen einbalsamiert, um den Körper oder gewisse Körperteile erhalten zu können. Die Toten mussten also schön aussehen oder der verstorbenen Person zumindest ähnlich sein, was ein neues und sehr spezielles Berufsfeld ins Leben gerufen hat: den Einbalsamierer. Beim Vorgang des Einbalsamierens werden die Körperflüssigkeiten durch bestimmte Fluide ersetzt, die den Verwesungsvorgang des Körpers künstlich verlangsamen. Diese Technik wird auch heute noch angewendet. Von Tutanchamun bis zur Mumie der Gegenwart: Diese Folge "Geschichte schreiben" befasst sich mit dem Einbalsamieren - einem Brauch, der durch die Geschichte geht.